Eine Gruppe Grundschulkinder rennt lachend in Richtung Kamera.

Social Responsible Investment: Warum Wirtschaft und Finanzsektor Kinderrechte im Blick haben sollten

Immer häufiger hört man Forderungen danach, dass Kinderrechte im Mittelpunkt wirtschaftlicher und finanzieller Entscheidungen stehen sollten. Der Ansatz Social Responsible Investment treibt eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung voran z. B. in Bildung, Gesundheit, Klimaschutz und digitale Kompetenzen. Bei avesco nutzen wir Impact Investing, um unter anderem eine kindgerechte Zukunft zu fördern. Außerdem erläutern wir in diesem Artikel die Rolle des ESIIF in der Unterstützung der UN-Nachhaltigkeitsziele und Kinderrechte.

Megatrends beeinflussen das Leben von Kindern in der Zukunft

Jedes Jahr im November wird der Internationale Tag der Kinderrechte begangen. Dieser Tag erinnert an die Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention im Jahr 1989, die mittlerweile von 196 Staaten unterzeichnet wurde. Die Konvention umfasst grundlegende Rechte für Kinder, darunter das Recht auf Gesundheit sowie auf Bildung und Ausbildung.

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, Unicef, hat kürzlich untersucht, wie Minderjährige im Jahr 2050 aufwachsen könnten. Der diesjährige Report analysiert anhand von Projektionen die Auswirkungen der drei Megatrends demografischer Wandel, Klima- und Umweltkrise sowie technologische Entwicklungen auf Kinder.

Klima, KI und Kinderrechte: Warum 2050 kein Kinderspiel wird

Der Bericht zeigt, dass die Klimakrise bereits heute erhebliche Auswirkungen hat, und prognostiziert für 2050 bis 2059 eine Verschärfung. Im Vergleich zu den 2000er Jahren werden dann achtmal mehr Kinder extremen Hitzewellen, dreimal mehr extremen Flussüberschwemmungen und fast doppelt so vielen extremen Waldbränden ausgesetzt sein. Die Auswirkungen auf Kinder variieren je nach Alter, Gesundheitszustand, sozioökonomischer Lage und Ressourcenzugang. Denn klar ist: Ein Kind mit Zugang zu klimaresilienten Unterkünften und Gesundheitsversorgung hat bessere Überlebenschancen bei Klimaschocks. Der Bericht betont die Notwendigkeit gezielter Umweltmaßnahmen zum Schutz aller Kinder.

Demografische Veränderungen stellen ebenfalls Herausforderungen dar. Subsahara-Afrika und Südasien werden in den 2050er Jahren die größten Kinderpopulationen haben. Der Anteil der Kinder sinkt weltweit, bleibt aber in Afrika mit 40 Prozent hoch. In Ostasien und Westeuropa wird er auf unter 17 Prozent fallen. Einige Länder müssen viele Kinder mit Grunddiensten versorgen, andere die Bedürfnisse von Kindern und einer wachsenden älteren Bevölkerung ausbalancieren.

Neue Technologien wie künstliche Intelligenz bieten sowohl Chancen als auch Risiken für Kinder. Während viele Kinder bereits mit KI in Spielzeugen und Lernsoftware interagieren, bleibt die digitale Kluft groß: 2024 waren über 95 Prozent der Menschen in wohlhabenden Ländern online, verglichen mit nur 26 Prozent in einkommensschwachen Ländern. Vielen jungen Menschen fehlen die digitalen Fähigkeiten für bessere Bildungs- und Berufsaussichten.

Eine kindergerechte Zukunft durch Social Responsible Investments

Die UN-Kinderrechtskonvention will sicherstellen, dass jedes Kind das Recht hat, in einer sicheren und diskriminierungsfreien Umgebung aufzuwachsen. Jedes Kind sollte unter anderem Zugang haben zu sauberem Wasser, gesunder Nahrung, medizinischer Versorgung und Bildung. Darüber hinaus haben Kinder das Recht, bei Entscheidungen, die ihr Wohlergehen betreffen, mitzureden.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Kinder mögen zwar auf dem Papier Rechte habe, doch ihre Einhaltung ist nicht immer sichergestellt. Die sich mehr und mehr verschärfende Klimakrise grenzt den bewohnbaren Raum immer weiter ein. Der Biodiversitätsverlust wird als ebenso große Bedrohung für die Menschheit angesehen wie der Klimawandel und stellt eine generationsübergreifende Herausforderung dar. Der Verlust der Biodiversität und der Klimawandel bedrohen ganz konkret z. B. die Nahrungsmittelsicherheit für die Menschen auf diesem Planeten, die Wassersicherheit und Gesundheit.

Für uns als Akteur am Finanzmarkt stellt sich also die Frage: Welche Verantwortung tragen Wirtschaft und Finanzsektor, um Kinderrechte zu gewährleisten?

Wir sehen die Verantwortung in der Konzeption von Finanzinstrumenten, die ganz grundsätzlich in eine kindergerechte Zukunft investieren. Zum einen steht hier ganz klar der Fokus auf den Erhalt unser aller Lebensgrundlage: dieser Planet. Darüber hinaus gibt es ganz vielfältige Stellschrauben in den weltweiten Gesellschaften, die durch Social Responsible Investment adressiert werden können.

Im Folgenden schauen wir uns den ESIIF (European Social Innovation and Impact Fund) exemplarisch an. Wir zeigen Ihnen, welche Beiträge die ESIIF-investierten Unternehmen zu den SDGs leisten.

Von Schulmathe bis HeroRATS: Wie der ESIIF durch Impact Investing Kinderrechte adressiert

ESIIF: Wirkung auf Portfolioebene

  • 293.000t an eingesparten CO2e durch die Titel Bürgerwerke, Cocoli, aQysta & VegDog
  • 176.275 Menschen erfuhren einen Zugang zu einer verbesserten Bildungsmöglichkeit durch AckerCompany, bettermarks, Chancen eG, Sea Ranger & NewBees.
  • 3.040.463 Menschen erfuhren eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen, ihres Wohlstandes oder ihrer Sicherheit durch &Wider, ScopeInsight, Ignitia, aQysta & Sea Ranger.
  • 5.539 Menschen mit Verbesserung der Gesundheit durch Therapy2People, My7Steps & APOPO
  • 8 der 25 Unternehmen (32 %) wurden durch Frauen (co-)gegründet. Der Anteil an weiblichen Mitarbeiterinnen in den Unternehmen beträgt 40 %.

Mit Impact Investing, und konkret dem ESIIF, verfolgen wir bei avesco das Ziel, Sozialunternehmen zu finanzieren und eine positive gesellschaftliche Wirkung zu erzeugen. Auch in 2023 sind weitere wirkungsintensive Unternehmen in das Portfolio aufgenommen worden; im Vergleich zu 2022 ist der Impact Fonds nun noch viel breiter in seiner Wirkung aufgestellt. Der ESIIF finanziert mittlerweile Unternehmen, die in Summe einen positiven Beitrag zu jedem einzelnen der SDGs leisten, mit Ausnahme des SDG 9.

Eingangs haben wir bereits erwähnt, dass das Recht auf Bildung und Ausbildung Teil der UN-Kinderrechtskonvention ist. Insgesamt sieben Unternehmen, die eine Finanzierung aus dem ESIIF erhalten, leisten einen Beitrag zum SDG 4: Hochwertige Bildung.

Das Unternehmen bettermarks befasst sich direkt mit dem Recht auf Bildung für Kinder. bettermarks hat eine interaktive Plattform für digitales Lernen und Lehren an der Schule entwickelt. Mit seinem adaptiven Lernsystem adressiert bettermarks den Mangel an qualifizierten Lehrern und die Lernprobleme von Schülern. In 2023 hat das Angebot von bettermarks dazu beigetragen, die Mathematikfähigkeiten von 170.000 Schüler:innen zu verbessern.

Sechs Unternehmen mit ESIIF-Finanzierung leisten einen Beitrag zu einer gesünderen Lebensweise oder zu einer verbesserten Gesundheitsversorgung – darunter APOPO. Das Unternehmen trainiert u.a. Hunde und Riesenratten, die sogenannten HeroRATS, zur Beseitigung von Landminen in ehemaligen Krisengebieten und zur Erkennung von Tuberkulose. Damit sorgt es für bessere Gesundheit und Entwicklungsmöglichkeiten in diesen Regionen. In 2023 hat APOPO 2.554 Menschen vor Landminen geschützt und 589.438 Tuberkuloseuntersuchungen durchgeführt.

Neugierig geworden, welche Geschäftsmodelle und Lösungen durch den ESIIF finanziert werden? Spannende Impact Stories über unsere Sozialunternehmen finden Sie auf unserem Blog.

Fazit Social Responsible Investment: Warum Kinderrechte im Fokus von Investitionen stehen sollten

Der eingangs erwähnte UNICEF-Bericht »Zur Lage der Kinder in der Welt« betont die Notwendigkeit, die in der UN-Kinderrechtskonvention festgelegten Rechte in den Fokus aller Strategien, Richtlinien und Maßnahmen zu rücken, um eine positive Zukunft zu gewährleisten. UNICEF fordert insbesondere Investitionen in die Bildung und Gesundheit von Kindern, den Klimaschutz und die Anpassung an Klimaveränderungen sowie den Zugang zum Internet und die digitale Kompetenz für alle Kinder.

Bei avesco fungiert Impact Investing unter anderem als Hebel für Investitionen in kindergerechte Zukunft. Aus unserer Sicht braucht es in der Wirtschaft und dem Finanzsektor einen Konsens darüber, dass Investitionen selbstredend die Einhaltung von Kinderrechten bezwecken – direkt oder indirekt. Indem Finanzmarktakteure Social Responsible Investment universal in Investment-Strategien integrieren, treiben sie eine nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung voran. Investieren in Kinderrechte bedeutet:

  • Förderung des Kindeswohls: Durch die Umsetzung von Kinderrechten wird das Wohlergehen und die gesunde Entwicklung von Kindern sichergestellt.
  • Zukunftssicherung: Kinder, deren Rechte geschützt und gefördert werden, haben bessere Chancen, sich zu produktiven und engagierten Mitgliedern der Gesellschaft zu entwickeln.
  • Armutsbekämpfung: Die Verwirklichung von Kinderrechten, insbesondere in den Bereichen Bildung und Gesundheit, trägt zur Reduzierung von Armut bei.
  • Gesellschaftlicher Fortschritt: Kinderrechte fördern Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit und demokratische Werte.
  • Schutz vor Ausbeutung: Durch die Stärkung von Kinderrechten werden Kinder besser vor Missbrauch, Vernachlässigung und Ausbeutung geschützt.
  • Stärkung der Demokratie: Die Beteiligung von Kindern an Entscheidungsprozessen fördert demokratisches Bewusstsein und aktive Bürgerschaft.
  • Wirtschaftliche Vorteile: Investitionen in Kinderrechte, besonders in Bildung und Gesundheit, führen langfristig zu einer produktiveren Erwerbsbevölkerung.
  • Friedensförderung: Die Achtung von Kinderrechten trägt zu einer friedlicheren und stabileren Gesellschaft bei.

Investitionen in Kinderrechte sind somit nicht nur ethisch geboten, sondern auch ökonomisch und sozial sinnvoll für die gesamte Gesellschaft.

Unser eigener Fonds im Bereich Impact Investing verfolgt grundsätzlich keinen thematischen Investitionsschwerpunkt. Indem der ESIIF seine Bemühungen an den Zielen für nachhaltige Entwicklung – SDGs – ausrichtet und sich übrigens auch an internationalen Standards orientiert wie z. B. um den IFC PS und den ILO Core Conventions, werden direkt oder indirekt Kinderrechte unterstützt bzw. investiert in eine kindergerechte Zukunft.

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Disclaimer

Bei dieser Marketingmitteilung handelt es sich nicht um eine Empfehlung zum Kauf bzw. zur Zeichnung von Kommanditanteilen an der European Social Innovation and Impact Fund GmbH & Co. KG („ESIIF GmbH & Co. KG“), die ein geschlossener Spezial-AIF nach § 2 Abs. 4 des Kapitalanlagengesetzbuches („KAGB“) ist. Sie ist auch weder ein Verkaufsprospekt noch eine Aufforderung zum Kauf. Potentielle Anleger sollten den Gesellschaftsvertrag und das Muster der Beitrittsvereinbarung sowie ergänzend das Private Placement Memorandum („PPM“) lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um die Beteiligungsmöglichkeit und die damit verbundenen potenziellen Chancen und Risiken vollständig zu verstehen. Alle Angaben in dieser Marketingmitteilung stammen mit Ausnahme der separat gekennzeichneten Quellenangaben von der ESIIF GmbH & Co. KG und beruhen auf eigener Ausarbeitung. Die unverbindlichen Angaben zur Beteiligung ESIIF GmbH & Co. KG sind verkürzt dargestellt und stellen kein öffentliches Angebot dar. Die Investmentmöglichkeit richtet sich ausschließlich an professionelle und semi-professionelle Anleger gemäß § 1 (19) Nr. 32 und 33 KAGB mit Sitz in Deutschland. Potentielle Anleger sollten vor einer Beteiligung in jedem Fall eine eigene steuerliche und rechtliche Beratung durch fachkundige Dritte einholen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es sich bei der vorliegenden Marketingmitteilung um die werbliche Kurzinformation zu einer Anlagemöglichkeit in eine unternehmerische Beteiligung handelt. Einzelheiten zu dieser Investitionsmöglichkeit entnehmen Sie bitte dem Gesellschaftsvertrag, dem Muster der Beitrittsvereinbarung und dem PPM, die unter anderem bei der avesco Management GmbH, Mohrenstraße 34 in 10117 Berlin und bei der Finanzierungsagentur für Social Entrepreneurship GmbH („FASE“), Prinzregentenplatz 10 in 81675 München erhältlich sind. Stand: August 2021