Hand hält Tablet mit Hologramm, dass eine Skyline zeigt. Darüber eine Grafik, die einen (Börsen)Kursverlauf zeigt.

Real Estate: Investieren in das sogenannte „Betongold“

Teil 4 unserer Reihe „Private Markets Banking im Fokus“

In unserer Artikelreihe „Private Markets Banking im Fokus“ beschäftigen wir uns mit verschiedenen Investitionsprodukten, die es innerhalb der Privatmärkte gibt. Erhalten Sie spannende Insights über Real Estate, Private Debt und Venture Capital sowie Private Equity, und tauchen Sie ein mit uns in die Welt des Private Markets Banking.

Kurz erklärt: Was ist Real Estate?

Real Estate, oder Immobilien, bezieht sich auf die nicht-börsennotierte Finanzierung in physisches Eigentum wie

  • Wohnimmobilien: Apartments, Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser
  • Gewerbeimmobilien: Bürogebäude, Einzelhandelsflächen
  • Industrieimmobilien: Lagerhallen, Produktionsstätten
  • Spezialimmobilien: Hotels, Pflegeheime, Datenzentren

Diese alternative Anlageklasse durch externes Eigenkapital bietet für Investor:innen die Möglichkeit, stabile Erträge durch Mieteinnahmen zu generieren. Immobilien können zudem im Wert steigen, besonders in wirtschaftlich wachstumsstarken Regionen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass solche Anlagen oft eine größere Kapitalbindung erfordern.

Immobilienmarkt 2023: Fundraising-Engpässe und renditestarke Strategien im Fokus

Der Unternehmens- und Strategieberater McKinsey fasst das Jahr 2023 für Investitionen in Real Estate als ernüchternd zusammen (Quelle: Global Private Markets Review 2024).  Das Jahr war für die Immobilienbranche von Transition und Herausforderungen geprägt, darunter persistierende Nachfrageprobleme aufgrund der Pandemie, steigende Finanzierungskosten und Unsicherheiten bei Bewertungen. Diese Faktoren führten zu einem signifikanten Rückgang im Fundraising und beeinflussten die Performance von Gewerbeimmobilien. Es kam zu Kapitalverlagerungen und das Transaktionsvolumen fiel auf ein Zehnjahrestief. Wir haben einige Kernaspekte der McKinsey-Auswertung für die Anlageklasse Real Estate für Sie zusammengefasst:

  • Rückgang beim Fundraising: Das globale Fundraising für geschlossene Fonds verringerte sich um 34 % auf 125 Milliarden US-Dollar, was die schwierigste Fundraising-Umgebung seit vielen Jahren illustriert.

Für wen ist die Anlageklasse Private Real Estate Equity geeignet?

  • Institutionelle Investoren oder akkreditierte Anleger:innen und vermögende Privatanleger:innen, die von überdurchschnittlichen Renditen und Diversifikationsvorteilen profitieren wollen.
  • Da Private Real Estate Equity-Investments in der Regel illiquider und langfristiger angelegt sind, eignen sie sich besonders für Investor:innen mit einem längeren Anlagehorizont.
  • Private Real Estate Equity-Investments sind oft riskanter als traditionelle Anlagen, bieten dafür aber auch die Chance auf höhere Renditen.
  • *Investitionen in Real Estate können in vier unterschiedliche Strategien unterteilt werden, die verschiedene Risikoprofile aufweisen: „Core“, „Core Plus“, „Value-Added“ und „Opportunistic“.
  • Kapitalverlagerung: Anleger:innen suchten Liquidität und verlagerten Kapital von Core- und Core-Plus-Strategien hin zu opportunistischen Strategien, um Kapitalzuwächse zu erreichen.
  • Negative Nettoabflüsse in den USA: Offene Fonds in den USA erlebten Nettoabflüsse von 13 Milliarden US-Dollar, wodurch der Trend positiver Nettozuflüsse aus den 2010er Jahren umgekehrt wurde.
  • Rückgang des Nettoinventarwerts: Der Nettoinventarwert offener US-Fonds sank im Jahresvergleich um etwa 16 %, während das verwaltete Vermögen geschlossener Fonds einen Rekordhöchststand von 1,7 Billionen US-Dollar erreichte.
  • Negative Renditen in ehemals leistungsstarken Sektoren: 2023 blieb der Immobiliensektor hinter den historischen Durchschnittswerten zurück, wobei einst starke Sektoren negative Renditen erzielten (Mehrfamilienhäuser, Industrieimmobilien, Büroimmobilien); geschlossene Fonds verzeichneten eine gepoolte Netto-IRR von -3,5 %.
  • Rückgang des weltweiten Transaktionsvolumens: Das Transaktionsvolumen fiel um 47 % auf ein Zehnjahrestief von 650 Milliarden US-Dollar, was auf höhere Finanzierungskosten und Bewertungsunsicherheiten zurückzuführen ist (Abb. 1).
Diagramm, das das globale Volumen von Immobilientransaktionen abbildet von 2014-2023 Quelle: McKinsey, Global Private Markets Review 2024

Abb. 1: Globales Volumen von Immobilientransaktionen 2014-2023 | Quelle: McKinsey, Global Private Markets Review 2024

Blick in die Zukunft: Real Estate – Anlageklasse mit gradueller Erholung

BlackRock sieht nach einer schwächelnden Phase wieder Chancen bei der Anlageklasse Real Estate – wenn auch in Form von gradueller Erholung anstelle eines schnellen Aufschwungs.

„Im Immobiliensektor sorgen konjunktureller und struktureller Rückenwind für Chancen. Unserer Ansicht nach wechseln die Bewertungen auf vielen Immobilienmärkten gerade die Richtung, wobei die Fundamentaldaten solide bleiben.“

Die Investmentgesellschaft führt folgende Potenziale in ihrer Prognose an:

  • Performance-Streuung: Die Erholung im Immobilienmarkt zeigt signifikante Unterschiede zwischen verschiedenen Sektoren, was zu einer zunehmend ungleichen Performance führt
  • Anpassung an strukturelle Trends: Erfolgreiche Immobilieninvestor:innen orientieren ihre Strategien an langfristigen demografischen und wirtschaftlichen Trends, wie der Alterung der Bevölkerung und der Zunahme von E-Commerce.
  • Wachstum im Logistik- und Wohnungssektor: Beide Sektoren profitieren von Veränderungen in der Gesellschaft und der Wirtschaft, wie der Digitalisierung und der steigenden Nachfrage nach Mietwohnungen.
  • Demografische Chancen in Europa: Der Anstieg von Einpersonenhaushalten in europäischen Großstädten schafft neue Nachfrage, trotz einer Verlangsamung des Bevölkerungswachstums.
  • Bedeutung der Energieeffizienz: Energieeffizienz wird nicht nur zur Einhaltung von Vorschriften, sondern auch zur Steigerung der betrieblichen Effizienz und zum Schutz vor Wertverlusten zentral, insbesondere im Wohnungsmarkt.

Außerdem: Der asiatisch-pazifische Raum (APAC) bietet für globale Immobilieninvestoren sowohl zyklische als auch strukturelle Chancen. Mit einem starken regionalen Wachstum und unterschiedlichen Märkten können Investor:innen in Australien, Japan, Singapur und Neuseeland von niedrigeren Risiken profitieren, als oft vermutet wird. Insbesondere gibt es Potenzial in der Nachfrage nach Selfstorage-Immobilien und Life Science-Einrichtungen. Während der Life Science-Sektor in anderen Regionen bereits etabliert ist, steckt dieser in Australien noch in der Entwicklung, was von starken demografischen und wirtschaftlichen Trends begünstigt wird – so BlackRock.

PwC und das Urban Land Institute (ULI) attestieren der Immobilienbranche die besten Ertragsaussichten in folgenden Bereichen:

„Neue Investitionsmöglichkeiten in physische Infrastrukturen zur Digitalisierung und Dekarbonisierung stehen für die Branche ebenfalls im Vordergrund. Rechen- oder Datenzentren rücken auf Platz 1 im Ranking für die aussichtsreichsten Investitions-, Entwicklungs- und Gesamtertragschancen für 2025, gefolgt von neuen Energieinfrastruktur-Immobilien.“

Die Studie von PwC und ULI hält folgendes Stimmungsbild der Branche für das Jahr 2025 fest:
Die Immobilienbranche sieht sich im Hinblick auf die Geschäftsentwicklung einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber, wobei geopolitische Unsicherheiten als größter Risikofaktor identifiziert werden.

  • Geopolitische Unsicherheiten als Hauptrisiko: 85 % der Befragten sehen politische Unsicherheiten weltweit und Eskalationen in Konflikten, insbesondere im Nahen Osten und in der Ukraine, als gravierende Herausforderungen an.
  • Wachstum der Baukosten und Materialknappheit: 70 % der Befragten machen sich Sorgen über steigende Baukosten und geringere Materialverfügbarkeit bis 2025, obwohl einige Anzeichen auf eine Stabilisierung der Preise hindeuten.
  • Abnehmende Sorgen über Zinsen und Inflation: Die Befürchtungen hinsichtlich steigender Zinsen (60 %) und Inflation (56 %) haben sich im Vergleich zum Vorjahr signifikant verringert.

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