Eine Computergrafik von einem modernen Haus, das in einer Baumkrone platziert ist. Der Baum steht auf einem Fels hoch oben, im Hintergrund Himmel und Vögel und Heißluftballons.

Nachhaltiges Bauen: Transformation durch Sustainable Hidden Champions

Nachhaltiges Bauen spielt eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung der Agenda 2023 und der Erreichung der 17 Nachhaltigkeitsziele. Wie nachhaltig der deutsche Bausektor ist und welche Ziele die Bundesregierung bei der Transformation der Baubranche verfolgt, beschreiben wir in diesem Artikel. Außerdem zeigen wir, welche Rolle Hidden Champion-Unternehmen beim ökologischen Bauen spielen.

Das Bundesbauministerium hat im Jahr 2001 erstmals den Leitfaden Nachhaltiges Bauen veröffentlicht. In der Folge wurde 2009 das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) entwickelt. Durch dieses System sind Nachhaltigkeitsaspekte bei Baumaßnahmen messbar und überprüfbar.

Im Rahmen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie hat sich die Bundesregierung ambitionierte Ziele gesetzt im Bereich „nachhaltiges Bauen“. Bis 2050 wird ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand angestrebt. Konkret heißt das: Gebäude müssen schon heute nachhaltig geplant und errichtet werden, also z. B. energieeffizient und klimagerecht. Des Weiteren müssen auch folgende Faktoren bedacht werden:

  • der Erhalt der Biodiversität,
  • die Ressourcenschonung und Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen,
  • die Reduzierung des Flächenverbrauchs,
  • die nachhaltige Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen einschließlich der Einhaltung von Menschenrechten in der Lieferkette sowie
  • die Sicherung von Gesundheit und der Komfort von NutzerInnen.

All diese Anforderungen müssen im Kontext ökologisches Bauen zusammengedacht werden und ressort- und sektorübergreifend angegangen werden – national wie international.

Nachhaltiges Bauen – der Status Quo in Deutschland

Laut Umweltbundesamt konnten 15,2 % der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland dem Gebäudesektor zugeordnet werden [1]. Das entspricht Emissionen von 115,5 Mio. t CO2-Äquivalenten. Damit verfehlte der Gebäudesektor trotz rückläufiger Emissionen im Jahr 2021 knapp die erlaubte Jahresemissionsmenge von 113 Mio. t CO2-Äquivalenten (nach Klimaschutzgesetz, KSG) [2].

Damit aber nicht genug: Rechnet man auch Emissionen hinzu, die durch die Produktion von Baustoffen, Bauteilen, Anlagentechnik usw. im Industriesektor anfallen – sogenannte „graue Emissionen“ – hat der Gebäudebereich sogar einen Anteil von circa 40 Prozent an den Treibhausgasemissionen.

Zum Vergleich: Der Verkehrssektor in Deutschland hatte 2021 einen Anteil von 19,4 % der gesamten Treibhausgasemissionen [1]. Auch der Sektor Verkehr hat die für das Jahr 2021 erlaubte Jahresemissionsmenge von 145 Mio. t CO2-Äquivalenten um circa 3 Mio. t CO2-Äquivalente überschritten [2].

Kreislaufwirtschaft: der Schlüssel für nachhaltiges Bauen

Im Rahmen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie will die Bundesregierung nachhaltiges und klimaneutrales Bauen mehr fördern. Ein zentraler Bestandteil: die Förderung eines Kreislaufwirtschaftssystems. Denn, Gebäude werden üblicherweise über einen langen Zeitraum genutzt. Die Entscheidungen, die bei der Planung und bei Investitionen im Bau- und Gebäudebereich getroffen werden, wirken sich demnach über viele Jahrzehnte hinaus auf Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft aus.

Um im Bereich ökologisches Bauen einen ausschlaggebenden Beitrag zu leisten hinsichtlich der Agenda 2030 und der 17 Nachhaltigkeitsziele, muss sich die gesamte Baubranche bewegen: Kreislauforientiertes Denken und Handeln ist dabei ein wesentlicher Hebel. Dahinter steckt der Gedanke, das Baustoffe wiederverwendet werden und der Gebäudebestand praktisch als Sekundärrohstofflager dient – ergo als Quelle für neue Bauprodukte und Bauteile. Das Ziel: Rohstoffressourcen sollen geschont werden, durch die Verwendung von Sekundärrohstoffen und Recyclingprodukten im Neubau sowie bei Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen.

 

Wie die Bau- und Immobilienbranche nachhaltiger werden kann, hat Gründer & CEO von avesco, Oliver N. Hagedorn, bei der BIGG CHANGE CONFERENCE diskutiert – zusammen mit Philipp Utz, CEO beim Sustainable Hidden Champion Uzin Utz, Vanja Schneider, Geschäftsführer bei Moringa und Udo Schramek, CEO beim Sustainable Hidden Champion STEICO.

Der Beitrag der Sustainable Hidden Champions zum nachhaltigen Bauen

Wie eingangs erwähnt, spielen Investitionsentscheidungen bei der Transformation hin zu einem nachhaltigen Bausektor eine wesentliche Rolle. Einige Hidden Champion-Unternehmen im avesco Sustainable Hidden Champions Equity Fonds (SHC-Fonds) zahlen mit ihren innovativen Geschäftsmodellen und Produkten auf das Thema nachhaltiges Bauen ein.

Das Münchner Unternehmen STEICO etwa ist Weltmarktführer für Holzfaser-Dämmstoffe. Holz ist meisterhafter CO2-Speicher, der auch bei der Verarbeitung (Zerkleinerung) kein CO2 freisetzt. Das heißt, CO2 wird in den STEICO-Produkten aus Holz effektiv gebunden und das über lange Zeit. Ist der Lebenszyklus eines Produktes dann doch einmal zu Ende, kann selbiges nach der Nutzungsphase im Allgemeinen sehr gut recycelt, wiederverwendet oder entsorgt werden – entweder durch Rückbau und Weiterverwendung oder durch Rückführung des Rohstoffs in den Produktionsprozess.

Der Hidden Champion Geberit ist europäischer Marktführer im Bereich Sanitärtechnik. Wassersparen wird bei Geberit großgeschrieben. Das Schweizer Unternehmen bietet eine breite Produktpalette, mit der nachhaltige Sanitärsysteme und ein nachhaltiges Wassermanagement in Gebäuden realisiert werden können. Durch EcoDesign-Workshops im Rahmen der Produktentwicklung will Geberit die Umweltfreundlichkeit, den Ressourcenverbrauch, die Wiederverwertbarkeit und Langlebigkeit seiner Produkte stetig verbessern. Mit Erfolg: Im Jahr 2020 führte die nachhaltige Produktentwicklung zum Verbrauch von weniger Putzchemikalien, weniger Wasser und weniger Heizöl. Das Unternehmen plant die Durchführung der EcoDesign-Workshops auch in den kommenden Jahren, zudem will Geberit vermehrt auf alternative Werkstoffe bei der Produktentwicklung setzen.

Uzin Utz ist deutscher und niederländischer Marktführer im Bereich Bodensysteme. Im Kontext „nachhaltiges Bauen“ und Wohngesundheit bietet das Ulmer Unternehmen Komplettlösungen an – von der Untergrundvorbereitung, dem Kleben von Bodenbelägen, der Parkett-, Kunstharz-, Fliesen- und Natursteinverlegung sowie der Reinigung und Pflege deckt das Sortiment alles ab. Ökologisch unbedenkliche Inhaltsstoffe, gerade im (oftmals hochkritisierten) Bereich der Klebstoffe, und die Wiederverwendungsmöglichkeit des Materials werden dabei immer mitgedacht Die Produktlinie „Ökoline“ etwa steht für emissionsarme, lösungsmittelfreie sowie gesundheitsschonende Produkte – und das bereits seit den 1990er Jahren. Nach der Verarbeitung entsteht keine Geruchsbelästigung; außerdem geben Ökoline-Produke weder kurz- noch langfristig Schadstoffe an die Umgebung ab, die Raumluft bleibt sauber und die Wohngesundheit bleibt gewährleistet.

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Fazit

Gebäude sind wegen ihrer langen Nutzungsdauer und des hohen Energie- und Ressourcenverbrauchs ein ausschlaggebender Faktor beim Thema Nachhaltigkeit. Deswegen müssen sämtliche Planungs- und Investitionsentscheidungen im Bau- und Gebäudebereich hinsichtlich Nachhaltigkeit durchdrungen werden – soll die Transformation hin zum nachhaltigen Bauen gelingen. Dazu bedarf es zum einen nationaler, europäischer und globaler Regularien und Abkommen. Und zum anderen Innovative Unternehmen, die im Sinne einer Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung agieren, wie unsere Sustainable Hidden Champions.