Nachhaltige Transformation: Warum gerade CO₂-intensive Branchen den Unterschied machen
Die nachhaltige Transformation der Wirtschaft erfordert eine umfassende Einbindung aller Unternehmen, insbesondere auch der sogenannten „braunen“ Branchen, die derzeit hohe CO₂-Emissionen verursachen. Diese Unternehmen sind essenziell für den wirtschaftlichen Umbau. Transition-Investments sind ein Hebel bei der Förderung nachhaltiger Praktiken, indem sie Unternehmen unterstützen, die aktiv ihre Geschäftsmodelle und Produktionsprozesse umstellen. Für uns steht fest: Nachhaltigkeit ist zwingend notwendig für alle, die ihre Geschäftsmodelle zukunftssicher aufstellen möchten.
Im Fokus: nachhaltige Transformation
Die Klimakrise erfordert eine tiefgreifende Transition unserer Wirtschaft. Damit einher geht die Forderung nachhaltiger zu wirtschaften, Ressourcen zu schonen und Emissionen zu senken. Doch ein entscheidender Aspekt wird in der öffentlichen Debatte oft übersehen – oder gar ausgeblendet: Die nachhaltige Transformation gelingt nur, wenn wir auch die sogenannten „braunen“ Unternehmen mitnehmen.
Was sind „braune“ Unternehmen – und warum sind sie wichtig für eine nachhaltige Transformation?
Mit „braunen“ Unternehmen sind Branchen gemeint, die heute einen hohen CO₂-Ausstoß oder eine besonders umweltschädliche Wirkung haben. Dazu zählen beispielsweise:
- die Stahl- und Zementindustrie,
- Energiekonzerne mit fossilen Geschäftsmodellen,
- die petrochemische Industrie,
- Teile der Logistik oder Landwirtschaft.
Diese Unternehmen sind – bei allen ökologischen Herausforderungen – tragende Säulen der heutigen Wirtschaft. Sie stellen zentrale Grundstoffe bereit, sichern Millionen Arbeitsplätze und bedienen globale Märkte.
Warum ein Ausschluss dieser Akteure kontraproduktiv ist
Viele Forderungen nach Nachhaltigkeit zielen auf die Förderung „grüner“ Vorreiter und das Stoppen schädlicher Geschäftsmodelle. Das ist wichtig – aber unvollständig. Denn:
- Grüne Start-ups allein können die Lücke nicht füllen, wenn z. B. Zement gebraucht wird – der zu 7–8 % der globalen CO₂-Emissionen beiträgt.
- Die nachhaltige Transformation von Produktionsprozessen braucht Know-how, Kapital und Zeit – und genau hier sitzen „braune“ Unternehmen am Hebel.
- Soziale Stabilität hängt an einer gelingenden Transition, nicht an radikalen Brüchen. Ganze Regionen hängen an traditionellen Industrien.
Die nachhaltige Wirtschaft der Zukunft wird also nicht durch einen vollständigen Austausch aller Player entstehen, sondern durch einen koordinierten Wandel der bestehenden Strukturen. Das bedeutet, es braucht Investitionen in grüne Technologien innerhalb brauner Branchen (z. B. grüner Stahl, Carbon Capture, Kreislaufwirtschaft). Zudem braucht es politische Rahmenbedingungen, die Anreize setzen für die nachhaltige Transformation.
Transition Investments – ein Hebel zur Transformation der Wirtschaft
Investitionen kosten Geld und Wandel braucht Zeit – beides Ressourcen, welche nicht unendlich innerhalb eines Unternehmens zur Verfügung stehen. Abhilfe können die sog. Transition Investments schaffen. Transition Investments, wie von der EU-Kommission vorgeschlagen, sind darauf ausgerichtet, die Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern und das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens sowie andere Umweltziele der EU-Taxonomie zu unterstützen. Dazu gehören Investitionen
- in Portfolios, die CTB-Benchmarks (Climate Transition Benchmark) oder PAB-Benchmarks (Paris‑Aligned Benchmark) nachbilden,
- in Unternehmen mit einem glaubwürdigen Transformationsplan und wissenschaftlich fundierten Zielvorgaben,
- in wirtschaftliche Aktivitäten, die innerhalb von maximal fünf Jahren – oder in Ausnahmefällen zehn Jahren – den Taxonomie-Anforderungen entsprechen.
Der Kern von Transition Investments ist es, Unternehmen und Projekte zu fördern, die aktiv ihre Geschäftsmodelle, Produktionsprozesse oder Energiequellen verändern, um umwelt- und klimafreundlicher zu werden. Auch Privatpersonen können über Transition Fonds und thematische ETFs (z. B. mit Paris-aligned Benchmarks oder ESG/GSS-Bonds) an dieser Entwicklung partizipieren.
ESG als neuer Imperativ für Banken und Unternehmen
Und auf Unternehmensseite? Was bedeuten Instrumente wie Transition Investments hier? Fakt ist: Nachhaltigkeit ist zwingend notwendig für alle, die ihre Geschäftsmodelle zukunftssicher aufstellen möchten. Warum? Weil die Kapital- und Risikoabsicherung in der EU von Unternehmen Nachweise zu ESG-Kriterien erfordert – und perspektivisch eine entsprechende Performance.
Konkret heißt das, Banken sind gezwungen ESG in ihrem Kreditvergabeprozess immer stärker zu berücksichtigen und Unternehmen ohne ESG sind benachteiligt:
- Im Worst Case erhalten sie keine Finanzierung, wenn ESG-Daten fehlen.
- Im Base Case bedeutet das Risikoaufschläge (Kreditzins +1,5 %) und erhöhte Eigenkapitalanforderungen, beispielsweise bei Kreditverlängerungen.
- Außerdem haben diese Unternehmen keinen Zugang zu vorteilhaften ESG-Finanzierungsinstrumenten, wie z. B. ESG-Krediten.
- Die Nachfrage nach ESG-Ratings steigt aufgrund von EU-Regulierungen und Investorenpräferenzen im Mergers & Acquisitions-Kontext (M&A) (Abb. 1), nur etwa 16 % der börsennotierten Unternehmen sind von ESG-Rating-Agenturen abgedeckt, der Anteil bei KMUs ist sogar noch geringer.


Abb. 1: Im M&A-Kontext steigt die Nachfrage nach ESG-Ratings aufgrund von EU-Regulierungen und Investorenpräferenzen
Wie avesco die nachhaltige Transformation vorantreibt
Bei avesco selbst hat sich seit Gründung einiges getan: Wir befinden uns seit 2011 auf einer Reise, von der klassischen Vermögensverwaltung hin zum nachhaltigen Investmenthaus. Anleger:innen mit einem wirkungsorientierten Ansatz bieten wir verschiedene Investitionsprodukte an, wie den avesco Sustainable Hidden Champions Equity Fonds (SHC-Fonds) und den European Social Innovation and Impact Fund (ESIIF).
Nachhaltige Geldanlagen nehmen in unserem Verständnis eine Schlüsselrolle ein bei der nachhaltigen Weiterentwicklung von Unternehmen. Der gezielte Einsatz von Kapital für Projekte, die ökologische und zunehmend auch soziale Nachhaltigkeitsziele verfolgen, ist unserer Meinung nach, ein wirkungsvoller Motor für diesen Wandel. Nachhaltige Finanzierungsinstrumente betrachten wir als effektive Werkzeuge, mit denen Unternehmen sowohl Anreize als auch die finanziellen Mittel erhalten, um Innovationen voranzutreiben, ihre Geschäftsmodelle umweltverträglicher auszurichten und regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden.
Dabei sind wir uns bewusst, dass kein Unternehmen von heute auf morgen vollständig nachhaltig agieren kann. Aus diesem Grund begreifen wir den Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit als einen Prozess, den wir aktiv begleiten und mitgestalten.
Das Portfolio des avesco Sustainable Hidden Champions Equity Fonds ist Ausdruck dieses realistischen Ansatzes. Es richtet sich an Pragmatiker:innen, nicht an Träumer:innen. Das Portfolio bündelt die nachhaltigsten Hidden Champions aus Europa, die häufig Vorreiter sind in ihrer Branche.
Mit einem Anteil von etwas mehr als 40 Prozent an Industrieunternehmen zeigt der Fonds, dass Nachhaltigkeit auch dort beginnt, wo Unternehmen ernsthaft gewillt sind, Verbesserungen umzusetzen. Im Fokus stehen europäische Hidden Champions, die sich auf den Weg gemacht haben, ihre Prozesse und Produkte nachhaltiger zu gestalten. Gerade diese Unternehmen sind für uns die Schlüsselfiguren auf dem Weg zu einer ressourcen- und klimaschonenden Wirtschaft.
Fazit: Braune Unternehmen bzw. Branchen sind Teil der Lösung, nicht nur der Herausforderung – ohne nachhaltige Transformation dieser Branchen bleibt das 1,5 °C-Ziel unerreichbar. Außerdem: Finanzierungen nur für schon grüne Unternehmen sind unzureichend, um die Emissionstreiber effizient zu reduzieren. Deshalb braucht es auch Investitionen in heute noch „braune“, also emissionsintensive Akteure, die aber ein konkretes, glaubwürdiges und messbares Vorgehen vorweisen bei der systematischen Transition zu einem klimafreundlicheren Geschäftsmodell.
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Dieser redaktionelle Artikel wurde von der avesco Sustainable Finance AG erstellt und stellt eine Marketingmitteilung dar. Sie dient ausschließlich Informationszwecken. Die dargestellten Berechnungen, Rahmenbedingungen und die daraus abgeleiteten Einschätzungen beruhen auf dem Informationsstand zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels und können daher zukünftigen Veränderungen unterliegen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass dies keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten darstellt. Die zur Verfügung gestellten Informationen bedeuten keine Empfehlung oder Beratung. Die in dem Artikel zum Ausdruck gebrachten Meinungen können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Die avesco Sustainable Finance AG übernimmt keine Haftung für die Verwendung dieses Dokuments oder dessen Inhalts.
Die gültigen Verkaufsunterlagen des avesco Sustainable Hidden Champions Equity mit der Anteilsklasse R (WKN: A1J9FJ / ISIN: DE000A1J9FJ5), der Anteilsklasse I (WKN: A12BKF / ISIN: DE000A12BKF6), der Anteilsklasse C (WKN: A2QJLC / DE000A2QJLC4) bzw. der Anteilsklasse A (WKN: A3DCAR / DE000A3DCAR6) können kostenlos über avesco Sustainable Finance AG bezogen werden. Diese enthalten ausführliche Hinweise zu den einzelnen mit der Anlage verbundenen Risiken und sind Grundlage für den Kauf von Anteilen an diesem Fonds. Sie finden in den Verkaufsunterlagen ausschließlich Angaben, die produktbezogene Informationen und keine an den persönlichen Verhältnissen des (potenziellen) Kunden ausgerichtete Empfehlung darstellen, insbesondere nicht in der Form einer individuellen Anlageberatung.
Für den Artikel und die Verkaufsunterlagen gilt, dass die dargestellte Wertentwicklung in der Vergangenheit kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung ist.