Nachhaltige Geldanlagen 2024
Blick in den FNG Marktbericht 2025 für Deutschland
Nachhaltige Geldanlagen sind kein Modethema, sondern eine zentrale Voraussetzung für eine zukunftsfähige Wirtschaft und den respektvollen Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten. Auch wir bei avesco engagieren uns dafür, dass nachhaltige Investments einen festen Platz in der Zukunft des Investierens einnehmen. Doch wie haben sich nachhaltige Geldanlagen im Jahr 2024 entwickelt und welche Ansätze rücken zunehmend in den Fokus? Wir haben wichtige Erkenntnisse aus dem FNG Marktbericht 2025 für Deutschland für Sie aufbereitet.
Nachhaltige Geldanlagen 2024
Für Ende 2024 wurde in Deutschland eine Gesamtsumme von 672,7 Milliarden Euro an nachhaltigen Geldanlagen erfasst. Davon entfielen 241,7 Milliarden Euro auf nachhaltige Publikumsfonds und 312,8 Milliarden Euro auf Mandate und Spezialfonds. Im Jahr 2024 meldeten die beteiligten Finanzinstitute Nettozuflüsse in Höhe von 1,4 Milliarden Euro in nachhaltige Publikumsfonds. Darüber hinaus flossen 3,5 Milliarden Euro in nachhaltige Spezialfonds und Mandate. Laut dem Fondsverband BVI belief sich das Volumen von Publikumsfonds sowie Spezialfonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen auf 1,048 Milliarden. Das Gesamtvolumen nachhaltiger Publikumsfonds betrug 764 Milliarden Euro. Weitere 284 Milliarden Euro entfallen auf nachhaltige Spezialfonds.
Anmerkung: Veränderungen der im Marktbericht erfassten Zahlen gegenüber dem Vorjahr lassen sich in erster Linie durch eine veränderte Zusammensetzung der meldenden Unternehmen erklären – und nicht zwingend durch ein tatsächliches Wachstum oder einen Rückgang nachhaltiger Investitionen.
Ausschlusskriterien dominieren weiterhin nachhaltige Geldanlagen 2024 in Deutschland

Abb. 1: Nachhaltige Anlagestrategien in Deutschland 2024 (in %)
Die Anwendung von Ausschlusskriterien zur Auswahl von Investitionen bleibt weiter die bevorzugte nachhaltige Anlagestrategie. 96 Prozent der nachhaltigen Geldanlagen 2024 in Deutschland setzen Ausschlusskriterien ein (2023: 88 Prozent).
Nachhaltige Anlagestrategien schließen weiterhin konsequent Unternehmen aus, die mit kontroverser Rüstungsproduktion – insbesondere ABC-Waffen, Streubomben und Anti-Personen-Minen – in Verbindung stehen oder gegen grundlegende Menschen- und Arbeitsrechte verstoßen. Diese Ausschlusskriterien sind seit Jahren etabliert und werden laut aktuellem FNG Marktbericht 2025 von nahezu allen nachhaltigen Anlagen angewendet. Insbesondere der Ausschluss sämtlicher Waffen hat in den letzten drei Jahren deutlich zugenommen: Der Anteil der nachhaltigen Anlagen, die Waffen ausschließen, ist von 60 Prozent auf 72 Prozent gestiegen – eine Entwicklung, die auch durch die aktuelle öffentliche Debatte und das veränderte sicherheitspolitische Umfeld in Europa geprägt ist.
In den vergangenen Jahren hat auch der Ausschluss von Unternehmen aus der fossilen Energiebranche spürbar an Bedeutung gewonnen. Lag der Anteil dieses Ausschlusskriteriums vor drei Jahren noch bei 75 Prozent, so zeigt die aktuelle Erhebung, dass inzwischen 96 Prozent der Befragten eine entsprechende Maßnahme umsetzen.
Das FNG stellt im Bericht zudem fest: Der Ausschluss von Kernenergie bleibt über die letzten drei Jahre hinweg mit etwa 50 Prozent stabil. Die zwischenzeitliche Einstufung von Kernenergie als nachhaltig in der EU-Taxonomie hat daran nichts verändert – Fondsanbieter übernehmen diese Klassifizierung in der Praxis kaum.
Der FNG Marktbericht 2025 hebt hervor, dass ein normbasiertes Screening, das sich an internationalen Standards wie dem UN Global Compact und den UN Principles for Responsible Investment (UN PRI) orientiert, mittlerweile von 85 Prozent (2023: 79 Prozent) der nachhaltigen Geldanlagen angewendet wird.

Abb. 2: Top 10 unternehmensbezogener Ausschlusskriterien in Deutschland 2024 (in %)
Auch 2024 war es der Fall, dass bei der nachhaltigen Geldanlage eine Kombination mehrerer nachhaltiger Anlagestrategien üblich ist – 86 Prozent der Publikumsfonds, Mandate und Spezialfonds nutzen vier Strategien parallel, wobei 79 Prozent sogar mindestens fünf Ansätze integriert. 14 Prozent der Fonds setzen auf ein bis drei nachhaltige Anlagestrategien.
Nachhaltige Geldanlagen 2024 in Bezug auf die geografische Verteilung
Weiterhin Fokus auf Europa
Der FNG Marktbericht 2025 gibt das zweite Jahr in Folge Auskunft über die geografische Aufteilung nachhaltiger Geldanlagen. 2024 waren deutsche Investor:innen wie schon 2023 hauptsächlich auf europäische Titel fokussiert, die 73 Prozent der Vermögenswerte in Deutschland ausmachten. Nordamerikanische Titel, vorwiegend aus den USA, stellen 18 Prozent und asiatische Titel sowie Emerging Markets nur 5 bzw. 2 Prozent.

Abb. 3: Geografische Aufteilung der erfassten nachhaltigen Geldanlagen in Deutschland 2024 (in %)
PAIs sind bevorzugte Wahl in Sachen Nachhaltigkeit

Abb. 4: Merkmale nachhaltiger Fonds gemäß MiFID II in Deutschland 2024 (in %)
Zur MiFID-II-Konformität von Publikumsfonds zeigt sich, dass 72 Prozent (2023: 45 Prozent) der Fonds Principle Adverse Impacts (PAIs) in Kombination mit der Offenlegungsverordnung (OffVO) umsetzen. 7 Prozent nutzen nur PAIs, während 20 Prozent eine Kombination aus PAIs, OffVO und der EU-Taxonomieverordnung (TaxVO) verwenden. „PAIs etablieren sich als Mittel der Wahl“, heißt es im FNG Marktbericht 2025.
Eurosif-Methodik: Basic ESG trifft für die Mehrheit der nachhaltigen Geldanlagen zu
Aus dem FNG Marktbericht 2025 geht hervor, dass die Mehrheit der Finanzprodukte gemäß der Eurosif-Methodik in die Kategorie Basic ESG eingeordnet wird, die mit 39,9 Prozent (2023: 59,3 Prozent) weiter dominiert. Weitere 17,2 Prozent (2023: 36,3 Prozent) fallen unter Impact-Aligned Investments und 4,9 Prozent (2023: 3,7 Prozent) unter Advanced ESG. Die Kategorie Impact-Generating Investments hat im Vergleich zum Vorjahr kräftig zugenommen – 2024 machte diese 38 Prozent aus, 2023 waren es lediglich 0,7 Prozent. Diese Ambitionskategorien gehen über regulatorische Vorgaben hinaus und bieten eine zusätzliche Perspektive auf die Nachhaltigkeitsstrategie der Investments.
Anmerkung: Der deutliche Anstieg im Bereich „Impact-Generating“ wird erklärt durch die veränderte Zusammensetzung der teilnehmenden Finanzakteure.

Abb. 5: Aufteilung nach der Eurosif-Methodik für nachhaltigkeitsbezogene Investments in Deutschland 2024 (in %)

Abb. 6: Aufteilung nach der der Eurosif-Methodik für nachhaltigkeitsbezogene Investments im Vergleich mit der Einordnung gemäß der OffVO in Deutschland 2024 (in %)
Fokus 2025: soziale Investitionen im Blick
Nachhaltigkeit wird häufig auf Umweltaspekte reduziert – nicht zuletzt aufgrund klarer regulatorischer Vorgaben. Soziale Themen hingegen bleiben oft im Schatten. Ein nachhaltiger Wandel gelingt aber nur, wenn neben Umwelt auch soziale Bereiche wie Bildung, Gesundheit, bezahlbares Wohnen und faire Arbeitsbedingungen gezielt gestärkt werden.
Im diesjährigen Marktbericht wurden erstmals Fragen zu sozialen Investitionen integriert. Ziel ist es, ein erstes Stimmungsbild zu gewinnen: Wie berücksichtigen Marktteilnehmende derzeit soziale Aspekte in ihren Investitions- und Geschäftsprozessen?
Vorstöße wie der Vorschlag für ein Social Investment Framework verdeutlichen die wachsende Bedeutung des Themas – und fordern gezielte Ergänzungen im EU-Regelwerk, etwa zur Förderung sozialer Infrastruktur oder zur Stärkung menschenrechtlicher Sorgfalt in Lieferketten. Die Idee der Befragung: Ein praxisnaher Blick auf den Status quo kann aufzeigen, wie weit der Markt bereits ist.
Wir haben die Kernresultate aus dem FNG Marktbericht 2025 für Sie zusammengefasst:
- Soziale Kriterien werden von fast allen Finanzunternehmen im Investitionsprozess berücksichtigt, meist durch Ausschlusskriterien. Positivkriterien, insbesondere mit Fokus auf Arbeitsrechte, spielen zunehmend eine Rolle. Die Nachfrage nach Finanzprodukten mit explizitem Sozialfokus ist trotz hoher Relevanzbewertung durch Expert:innen weiterhin niedrig.
- Fehlende standardisierte und vergleichbare Daten behindern die Integration sozialer Kriterien in nachhaltige Investments. Soziale Aspekte werden aufgrund mangelnder Messbarkeit und regulatorischer Fokussierung auf ökologische Kriterien oft vernachlässigt. Ein ausgewogenes regulatorisches Umfeld ist erforderlich, um soziale und ökologische Investitionen gleichermaßen zu fördern.
- Die Mehrheit der Investor:innen integriert soziale Kriterien und misst deren Wirkung anhand anerkannter Standards (UN Global Compact oder den Sustainable Development Goals ) oder eigener Methoden. Über die Hälfte der Befragten hat Richtlinien zur Minimierung negativer sozialer Effekte eingeführt oder plant dies. Finanzielle Risiken durch soziale Investitionen werden von den meisten Investor:innen als wenig relevant angesehen.
- Die Befragten sind uneinig, ob verpflichtende oder freiwillige Regulierungen für nachhaltige Investments sinnvoll sind. Die Meinungsvielfalt zeigt den Wunsch nach Standardisierung, aber auch Bedenken gegenüber zusätzlicher Regulierung. Soziale Investitionen werden wichtiger, benötigen jedoch klare Kriterien, mehr Nachfrage und gezielte Anreize zur Überwindung bestehender Herausforderungen.
Unsere Vision: nachhaltige Geldanlagen sind Bestandteil eines jeden Portfolios
Wir entwickeln, managen und vermarkten als Spezialist:innen für nachhaltige Finanzanlagen wirkungsorientierte Vermögensanlagen, die sowohl individuelle finanzielle Rendite als auch gesellschaftlichen Nutzen und soziale Wirkung erzielen. Unsere Mission: Nachhaltige Finanzprodukte entwickeln und unsere Kund:innen rund um die Themen Nachhaltigkeit und Impact inspirieren.
Wir wollen aktiv zur Finanzwende beitragen – das machen wir mit unserem Fachwissen und unseren Produkten wie dem Sustainable Hidden Champions Equity Fonds (SHC-Fonds). Für uns gehört es dazu, Verantwortung zu übernehmen für den Erhalt und die Schaffung neuer Potenziale für kommende Generationen.
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