Einfach erklärt: Private Markets versus Public Markets
Unterschiede bei Investitionen in private Märkte und öffentliche Märkte
Welche Unterschiede gibt es bei Investitionen in private und öffentliche Märkte? In unserem Artikel werden wir genau auf diese Frage eingehen. Erfahren Sie, welche Vor- und Nachteile es bei Investitionen in Private Markets gibt und vergleichen Sie sie mit den Möglichkeiten im Bereich Public Markets. Entdecken Sie die verschiedenen Investitionsprodukte und finden Sie heraus, welcher Markt am besten zu Ihren Anlagezielen passt.
Was sind die Hauptunterschiede zwischen Private Markets und Public Markets?
Betrachten wir beide Anlagemöglichkeiten, so wird ersichtlich, dass sie sich vor allem in zwei wesentlichen Punkten unterscheiden. Private Markets (dt. private Märkte) und Public Markets (dt. öffentliche Märkte) unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Zugänglichkeit für Investor:innen. Private Märkte sind nur für ausgewählte Anleger:innen zugänglich, wie z. B. institutionelle Investoren oder vermögende Privatpersonen mit entsprechenden Kapitalmarktkenntnissen. Hier werden z. B. Anteile an Unternehmen gehandelt, die nicht öffentlich gelistet sind.
Im Gegensatz dazu stehen Public Markets allen interessierten Anleger:innen offen. Hier können Aktien von börsennotierten Unternehmen gekauft und verkauft werden, einzige Voraussetzung ist ein eigenes Depot. Da diese Märkte auch für Privatpersonen ohne weitreichende Finanzmarktkenntnisse zugänglich sind, unterliegen sie strengen Regulierungen und Transparenzanforderungen – nicht zuletzt seit der Finanzmarktkrise 2008/2009.
Ein weiterer Unterschied zwischen Private und Public Markets liegt in der Liquidität der Investments: Während auf den öffentlichen Märkten eine hohe Handelsaktivität herrscht und somit schnelle Käufe und Verkäufe möglich sind, kann es im privaten Bereich schwierig bis nicht möglich sein, Käufer:innen zu finden oder die eigenen Anteile schnell zu liquidieren.
Investitionen in Private Markets – Vor- und Nachteile
Investitionen in Private Markets bieten sowohl Vor- als auch Nachteile für Investor:innen. Einer der Hauptvorteile ist die Zugänglichkeit, also die Möglichkeit, in attraktive Unternehmen zu investieren, die nicht öffentlich an der Börse gelistet sind. Nicht alle wachstumsstarken, profitablen Unternehmen wollen Kapital über die Börsen einsammeln – da sie u. U. jedoch potenziell höhere Renditen erzielen können, sind sie ein attraktives Investment. Zudem ermöglichen Investitionen in Private Markets ggf. eine direktere Einflussnahme auf das Management und die Strategie des Unternehmens.
Ein weiterer Vorteil von Investitionen in Private Markets ist die Diversifizierung des Portfolios. Durch den Zugang zu verschiedenen Asset-Klassen wie Venture Capital oder Private Equity kann das eigene Risiko gestreut und langfristige Wachstumschancen genutzt werden. „Im Langzeitvergleich ist Private Equity regelmäßig die Anlageklasse mit der höchsten Rendite.“ (Quelle: LIQID)
Auch aus Sicht der geförderten Unternehmen ist das Investieren in Private Markets möglicherweise das Sprungbrett, um weiteres Wachstum zu ermöglichen.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile bei Investitionen in Private Markets. Zum einen sind diese Investments, wie weiter oben bereits geschildert, illiquider als börsengehandelte Wertpapiere, was bedeutet, dass Anleger:innen Schwierigkeiten haben können, ihr Geld wieder aus dem Investment abzuziehen. Demgegenüber steht die sogenannte „Illiquiditätsprämie“. Die Illiquiditätsprämie bezeichnet die höhere Rendite, die Investor:innen fordern, um das zusätzliche Risiko einer Anlage zu kompensieren, die schwer zu verkaufen oder zu liquidieren ist.
Investitionen in private Märkte sind zudem nicht für jede Person zugänglich (auch aufgrund der hohen Einstiegssummen und Gebühren, welche geleistet werden sollen), man könnte ihr also fehlende Demokratisierung vorwerfen. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko bei Investitionen im privaten Sektor aufgrund fehlender Transparenz, dem Risiko nicht gleichgerichteter Interessen der Investor:innen sowie einer geringeren Regulierung im Vergleich zum öffentlichen Markt. Dies könnte dazu führen, dass Anleger:innen weniger Informationen über ihre Investments erhalten und dadurch einem höherem Verlustrisiko ausgesetzt sind.
Insgesamt sollten Investor:innen daher sorgfältig abwägen zwischen dem Potenzial eines höheren Ertrags durch private Marktanlagen gegenüber den zusätzlichen Risiken, welche verbunden sind mit diesen Investmentmöglichkeiten.
Vor- und Nachteile von Investitionen in Public Markets
Investitionen in Public Markets bieten eine Vielzahl von Vorteilen. Zum einen sind sie sehr liquide, was bedeutet, dass Anleger:innen ihre Anteile leicht verkaufen können. Zudem gibt es eine große Auswahl an Wertpapieren und Märkten, so dass Investor:innen diese sehr gut diversifizieren können.
Ein weiterer Vorteil ist die Transparenz der öffentlichen Märkte. Unternehmen müssen regelmäßig Berichte über ihre Finanzlage vorlegen, was den Anleger:innen ermöglicht, fundierte Entscheidungen zu treffen. Darüber hinaus sind die Gebühren für den Handel in öffentlichen Märkten im Vergleich zu anderen Anlageformen oft niedriger.
Allerdings gibt es auch Nachteile bei Investitionen in Public Markets: Die Kurse von Aktien und anderen Wertpapieren unterliegen bekannterweise Schwankungen aufgrund verschiedener Faktoren wie Wirtschaftsdaten oder Unternehmensnachrichten. In manchen Fällen führen eher psychologische Faktoren als Fakten dazu, dass Aktien abgestraft werden,. In Krisen flüchten sich Investor:innen bspw. eher in Aktien großer Unternehmen, da sie diese Firmen als finanziell stabiler und krisensicherer einschätzen. Leider ist diese Wahrnehmung häufig ein Trugschluss, wie wir bereits in unseren FAQ-Artikeln Nummer 1 und 2 aufzeigen konnten. Dies kann dazu führen, dass Investor:innen Verluste erleiden.
Zudem besteht das Risiko einer Marktmanipulation durch Insiderhandel oder andere illegale Praktiken. Es erfordert daher ein gewisses Maß an Fachwissen und Erfahrung sowie sorgfältige Analyse der Marktentwicklungen.
Insgesamt bieten Investitionen in Public Markets viele Chancen für renditestarke Investments mit angemessenem Risiko – vorausgesetzt Anleger:innen informieren sich ausreichend und treffen gut überlegte Entscheidungen beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren.
Welche Investitionsprodukte gibt es im Bereich Private Markets und Public Markets?
Nachfolgend haben wir eine Übersicht zusammengestellt zu verschiedenen Investitionsprodukten, die verfügbar sind in den privaten Märkten sowie öffentlichen Märkten.
Private Märkte (Private Markets)
Öffentliche Märkte (Public Markets)
Wichtig: Die vorgestellten Investitionsprodukte haben unterschiedliche Risiko-Rendite-Profile und sind für verschiedene Anlagestrategien und Investor:innen geeignet. Besonders bei privaten Anlagen können Anlagehorizont, Liquidität sowie regulatorische und steuerliche Aspekte erheblich variieren.
Fazit: Private Markets versus Public Markets
Zusammenfassend lassen sich die Hauptunterschiede zwischen Private Markets und Public Markets im Wesentlichen in ihrer Zugänglichkeit für Investor:innen, der Liquidität der Investments sowie der Regulierung der Märkte und Transparenz festmachen. Sowohl private Märkte wie öffentliche Märkte bieten eine Vielzahl an Investitionsprodukten.
Insgesamt bieten beide Märkte unterschiedliche Chancen für Investor:innen mit jeweils eigenen Risiken und Renditen. Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse sowie das Risikoprofil bei der Entscheidung für eine Anlagestrategie zu berücksichtigen. Bitte beachten Sie auch, dass wir mit diesem Artikel lediglich über die Unterschiede beider Investmentarten informieren wollen, ohne eine Bewertung dieser vorzunehmen.
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Disclaimer
Bitte beachten Sie, dass der Artikel ausschließlich zu Informationszwecken verfasst wurde und keine Anlageberatung, Rechtsberatung oder sonstige Form beratender Empfehlungen darstellt. Die in diesem Artikel geteilten Ansichten und Meinungen basieren auf aktuellen Informationen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
In Bezug auf die Anlage in Private Markets ist es wichtig zu verstehen, dass diese Investitionen spezielle Risiken bergen, die nicht bei öffentlichen Märkten vorhanden sind. Hierzu gehören unter anderem eine geringere Liquidität, höhere Gebühren und eine größere Unsicherheit bezüglich der Bewertung. Die Performance von Private-Market-Investitionen kann erheblich variieren und vergangene Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.
Bevor Sie eine Investmententscheidung treffen, sollten Sie sich von einem qualifizierten Finanz-, Rechts- oder Steuerberater individuell beraten lassen, der Ihre spezifische Situation, Risikobereitschaft und Anlageziele berücksichtigt.
Die in diesem Artikel bereitgestellten Daten, einschließlich Beispiele, Analysen und Aussagen, beruhen auf verschiedenen Annahmen, die sich als nicht korrekt herausstellen können. Der Verfasser, Herausgeber und deren Mitarbeiter übernehmen keine Verantwortung für direkte oder indirekte Verluste oder Schäden, die durch den Gebrauch oder das Vertrauen auf die Inhalte dieses Artikels entstehen könnten.
Jede Investition in Private Markets sollte als Teil einer diversifizierten Anlagestrategie betrachtet werden und Investoren sollten genügend Due Diligence betreiben, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen.
Bitte beachten Sie, dass sich avescos Angebot im Private Markets Banking ausschließlich an semi-professionelle und professionelle KundInnen gemäß § 19 Nr. 32 und 33 KAGB und professionelle KundInnen und geeignete Gegenparteien gemäß § 67 WpHG richtet. Wir raten Ihnen, sich frühzeitig in Ihrem Entscheidungsprozess Rechts- und Steuerberatung einzuholen, um für sich entscheiden zu können, ob Beteiligungsmöglichkeiten und die damit verbundenen vor allem unternehmerischen Risiken, die bis zu einem Totalverlustrisiko Ihrer Beteiligung führen könnten, Ihren Vorstellungen und Vorgaben entsprechen könnten.