Let´s talk about Schlacke & Bioabfall

Unser Besuch im Müllheizkraftwerk Ruhleben

Zweimal im Jahr unternimmt das avesco-Team einen nachhaltigen Betriebsausflug. Diesmal ging es in das Müllheizkraftwerk Ruhleben.

Als wir am 02. November das Müllheizkraftwerk der Berliner Stadtreinigung (BSR) in Ruhleben betreten, riecht es erstaunlich gut. Weder Abfallgeruch noch Plastikgestank sind zu vernehmen. Stattdessen rollen diverse Müllentsorgungs-Fahrzeuge mit Aufdrucken wie „Pflanzrapid“ oder „Mülle Grazie“ an uns vorbei. Im Zuge einer internen Weiterbildungsmaßnahme besuchen wir das Gelände der BSR und hoffen auf Antworten rund um unsere Fragen zur Nachhaltigkeit. Gleich zu Beginn erfahren wir, dass das Müllheizkraftwerk schon lange Großes leistet. Seit mehr als 50 Jahren werden dort jährlich rund 520.000 Tonnen Abfall verarbeitet. Dies entspricht 50% des in Berlin anfallenden Hausmülls. Frank Rauhut, Marketing-Leiter und passionierter BSR-Anhänger, erklärt uns schnell wo Nachhaltigkeit beginnt: bei der Müllvermeidung. Verpackungsfreie Produkte und der Kauf von Mehrweg(glas)flaschen helfen, das Müllaufkommen einzudämmen. Das mag zu Beginn für den Einen oder die Andere etwas Umstellung bedeuten. Dennoch ist es die effektivste Methode um gegen Ressourcenverschwendung vorzugehen.

Nach einem kurzen Unternehmensvortrag sind wir mit unseren Fragen an der Reihe. Wir erfahren, dass aus dem verbrannten Hausmüll Strom und Wärme für etwa fünf Prozent der Berliner Haushalte erzeugt werden. Dennoch ist dies nur bei richtiger Mülltrennung möglich. Herr Rauhut weist darauf hin, wie wichtig es ist, korrekt zu trennen. Insbesondere bei Biomüll, Glas und Papier führt kein Weg drum herum. Denn Glas und Papier haben eine enorm hohe Recyclingquote, wenn es korrekt getrennt ist. Aus dem gewonnen Biomüll wird unter Zufuhr von Mikroorganismen stattdessen Biogas gewonnen. Dieser alternative Kraftstoff versorgt aktuell150 Müllfahrzeuge auf den BSR und spart somit einen Ausstoß von 9.000 Tonnen Kohlendioxid. Das ist vergleichbar mit dem jährlichen Ausstoß von 3.000 Mittelklasse-Pkws.

Nach Abschluss der Fragerunde ist die Begehung des Geländes an der Reihe. Herr Rauhut gewährt uns einen Blick hinter die Kulissen und führt uns, mit Anekdoten untermalt, von Station zu Station. Beginnend bei der Müllanlieferung über die Verbrennung bis hin zum End- bzw. Nebenprodukt, der Schlacke. Holistisch gedacht, wird auch die Schlacke weiterverarbeitet. Die jährlich anfallenden110.000 Tonnen Schlacke eignen sich ideal als Baustoff. Auch als Material zur Abdeckung alter Mülldeponien in Brandenburg wird die Schlacke genutzt. Neben der Schlacke bleiben nach der Verbrennung des Berliner Hausmülls auch Metalle übrig. Diese werden sortiert, gesammelt und dann durch die BSR weiterkauft. Das ist nicht nur im ökologischen Sinne nachhaltig, sondern auch im ökonomischen Sinne. Denn vom Metallverkauf profitieren auch die Berliner Haushalte, da die Erlöse die Müllentsorgungsgebühren senken. Man könnte auch sagen: Nachhaltigkeit für alle.

Falls Sie Interesse an einem Besuch des Müllheizkraftwerks haben, können Sie sich direkt an die BSR wenden unter:

Tel.: 030 7592-4900
Fax: 030 7592-2034
E-Mail: Umweltbildung@BSR.de

Weitere Infos zum Müllheizkraftwerk in Ruhleben finden Sie hier:
https://www.bsr.de/muellheizkraftwerk-ruhleben-22041.php