Klimaspaziergang durch Mitte mit Christoph Meyer

Zweimal im Jahr unternimmt das avesco-Team einen nachhaltigen Betriebsausflug. Diesmal startete er direkt in Mitte zusammen mit Christoph Meyer. Christoph Meyer ist seit vielen Jahren aktiv in der weltweiten Klimabewegung, war Referent bei Robin Wood und arbeitet heute als Bildungsreferent für ökologische Themen. Zudem engagiert er sich bei der Klimafinanz-Initiative Fossil Free Berlin.

„+ 0,25 Grad Celsius, gehört das zum Jahr 1960 oder später?“ Wir stehen am Mittwochnachmittag, den 21. August am Berliner Spittelmarkt und überlegen, wie wir die Klima-Daten, die uns Christoph Meyer auf Zetteln in die Hand gedrückt hat, den entsprechenden Jahren zuordnen.

Interaktiver Klimazeitstrahl

Nichts an diesem Klimaspaziergang durch Berlin, den wir als interne Weiterbildung für unser Team gebucht haben, wird trocken von Christoph vermittelt. Woran erkennen wir Klimawandel – sprich: die drohende Erdüberhitzung – bereits jetzt hier vor Ort? Was ist in den nächsten Jahren bis Jahrzehnten zu befürchten? Diesen Fragen gehen wir auf einem Spaziergang nach. Christoph Meyer erläutert und diskutiert Folgen und Ursachen des Klimaproblems und gibt einen Einblick in den aktuellen Stand der Klimaforschung.Einer hat gut aufgepasst: 280ppm, das ist der CO2-Gehalt in der Luft, der in der vorindustriellen Zeit gemessen wurde. Seitdem ist er langsam aber kontinuierlich auf heute 410 ppm gestiegen, in der sogenannten Keeling-Kurve. Diese kann man gut veranschaulichen, in dem man eine Telefonschnur in einer gebogenen Linie von unten nach oben hält.

Auf dem Hausvogteiplatz starten wir mit der positiven Botschaft des Pariser Abkommens. Hier verabschiedeten 2015 195 Nationen einen globalen Aktionsplan, der die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C begrenzen soll, um einem gefährlichen Klimawandel entgegenzuwirken. Natürlich ist der Weg dahin noch weit. Gerade in den 1980er Jahren hatte es die Klimabewegung schwer, da der CO2 Gehalt zwar stieg, die Temperatur aber zunächst „nur“ um 0,25 Grad und viele Skeptiker meinten, dass es so schlimm wohl nicht werden würde.

Mittlerweile lagen die 3 heißesten Sommer seit Klimaaufzeichnung in den Jahren 2003, 2017 und 2018 und jeder spürt die Folgen des Klimawandels. Wir lernen, dass vor allem die Birken unter der extremen Trockenheit leiden, die Platanen besser damit umgehen können. Zudem erfahren wir, dass durch die geringeren Temperaturunterschiede zwischen den kalten Polen und dem heißen Äquator der Jetstream schwächelt und somit Wetterlagen wie Hitze aber auch Regen länger an einem Ort verweilen.

Die Kohlenstoffwanne, gemalt Christoph Meyer

Mit Greta Thunberg und der Fridays for Future-Bewegung ist die Sensibilität für die Folgen des Klimwandels in der Mitte der Gesellschaft angekommen und die Klima-Wissenschaftler*innen  stehen mit Kompetenz und Wissen an der Seite der Bewegung. Christoph legt dar wo aktuell die internationale, nationale bis lokale Klimapolitik steht. Besonders stolz ist er darauf, dass der Berliner Pensionsfonds mit 667 Mio. € in einen fossilfreien Fonds investiert hat. – dies geschah als Reaktion auf die Bemühungen von Fossil Free Berlin.Am Uferweg am Spreekanal malt Christoph mit Kreide eine große Badewanne mit einem großen Wasserhahn. Der „Wasserstand“ in der Badewanne verdeutlicht das bisher von Menschen verbrauchte CO2. Gerade fossile Brennstoffe, die Jahrmillionen unter der Erde lagen und nun in den sensiblen Kreislauf eingebracht werden, sind CO2 Treiber oder bildlich gesprochen ein dicker Strahl in die CO2 Wanne. Natürlich kann man über Baumpflanzungen oder andere Methoden das CO2 wieder der Atmosphäre entziehen, aber einfacher und billiger ist es, CO2 gar nicht erst in die Atmosphäre zu pumpen.

Umschichtung der Gelder aus dem Berliner Pensionsfonds in fossilfreie Investments

Am Endpunkt unserer 3-stündigen Klimatour sitzen wir auf den Treppen am Spreekanal und überlegen, wie wir als avesco Team, aber natürlich auch als Individuum, etwas gegen den stetigen CO2 Anstieg tun können. Schnell sind wir uns einig: Als klimaneutrales Büro gibt es immer weitere Einsparmöglichkeiten, den weitaus größeren Hebel bewegen wir, wenn wir Leute mit kleinem und großem Geldbeutel überzeugen, in nachhaltige Geldanlagen zu investieren.