avescos World #2: Wer steckt hinter unserem Wertpapiercontrolling-Team?
Wer sind die Menschen hinter avesco? Was treibt sie an und wieso arbeiten sie im Finance Bereich? In unserer neuen Serie werfen wir einen Blick hinter die Kulissen und nehmen Sie mit in unser kleines Wertpapierinstitut. In Teil #2 unserer Reihe werden wir einen Blick auf das Wertpapiercontrolling-Team.
Zuerst soll wieder die Frage der Einordnung geklärt werden – also auf welche Geschäftsbereiche (avesco als Firma unterteilt sich in die Bereiche Private Markets Banking, Sustainable Investment Office sowie das Sustainable Asset Management) das Team im Wertpapiercontrolling einzahlt. Hier lässt sich klar sagen, dass vor allem der Bereich Private Markets Banking von der Arbeit des Teams profitiert.
In diesem Bereich geht es vor allen Dingen um Investmentmöglichkeiten die abseits der Börsen stattfinden und auch nicht täglich ge- oder verkauft werden können. Je nach Produkt kann das investierte Geld zwischen 2 und mehr als 10 Jahren gebunden sein, bis es zum Exit, also dem Verkauf des Investitionsobjekts, kommt.
Und für wen sind diese Investitionsmöglichkeiten interessant? Grob gesagt für InvestorInnen die ein mindestens 7-stelliges Vermögen innehaben und ihr Investitionsportfolio vor allem durch unternehmerische Beteiligungen und andere alternative Anlageformen und -klassen diversifizieren wollen. Um Zugang zu diesen sogenannten Club-Deals zu erhalten, treten diese InvestorInnen mit avesco in Kontakt und werden mit unserem Wertpapiercontrolling-Team zusammengebracht.
Hauptaufgabe: Partnerschaftliche KundInnen-Beziehungen aufbauen
Eines ist in diesem Bereich bei avesco natürlich unabkömmlich: Vertrauen. Um eine langfristig erfolgreiche und zufriedenstellende Zusammenarbeit zwischen avesco und unseren KundInnen sicherzustellen, folgt das Team einem Ablauf, der die größtmögliche Transparenz bieten soll:
Schritt #1: Anlegerprofil
Zunächst wird das sogenannte Anlegerprofil in Zusammenarbeit mit unseren KundInnen vervollständigt, wo Auskünfte zur Höhe des investierbaren Vermögens, zum Anlagehorizont, zur Risikobereitschaft und so weiter festgehalten werden. Ziel ist es herauszufinden, welche Produkte zu unseren KundInnen passen. Hier spielt es auch eine Rolle, ob ein*e Kunde*in als semi- oder professionelle Kunde*in gilt, denn je nachdem erhöhen oder verringern sich die regulatorischen Pflichten (Compliance), welche wir als avesco übernehmen müssen.
Schritt #2: Anlagekonzept
Auf dieser Basis erarbeitet der Vertrieb in enger Zusammenarbeit mit dem Team ein konkretes Anlagekonzept – dieses ist individuell auf die Bedürfnisse und Vorgaben unserer KundInnen abgestimmt. Im Anlagekonzept wird beispielsweise festgehalten, was das Anlageziel ist, wie viel Prozent des investierbaren Vermögens liquide und illiquide angelegt wird, in welche Anlageklassen es fließen soll (z.B. Publikumsfonds, Genussrechte, Schuldverschreibungen oder unternehmerische Direktbeteiligungen) und welche Anlagethemen (z.B. Energie, Immobilien oder Logistik) interessant sind bzw. nicht interessant. Außerdem werden auch Meilensteine formuliert, welche Aufgaben das Team bis zu welchen Zeitpunkten umgesetzt haben sollte.
Liquide vs. Illiquide Anlagemöglichkeiten Von liquiden Anlagemöglichkeiten spricht man immer dann, wenn das investierte Geld schnell wieder zurückgeordert und den KundInnen auf ihre Konten gutgeschrieben werden kann. Hierzu zählen auch jegliche Börseninvestitionen, bei denen tagesaktuelle Kursschwankungen eingesehen werden können. Illiquide Anlagemöglichkeiten dagegen stehen für eine langfristigere Kapitalbindung. Eine Berechnung des aktuellen Zeitwerts erfolgt nur quartalsweise oder mindestens jährlich. AnlegerInnen erfahren dadurch geringere Wertschwankungen. Weil es keine Börsen zum Handeln gibt, erhalten AnlegerInnen auf Investitionen sozusagen eine Illiquiditätsprämie. |
Schritt #3: Vorstellung einzelner Deals
Nachdem unsere KundInnen das Anlagekonzept angenommen haben, geht es in die heiße Phase der Deal-Auswahl. Durch diverse langfristige Partnerschaffen ermöglichen wir den AnlegerInnen den Zugang zu diversen alternativen Anlagemöglichkeiten. Manche Produkte stehen über einen längeren Zeitraum zur Verfügung, unsere Club-Deals weisen ein begrenztes Angebot mit relative kurzer Entscheidungsphase auf. Die Investitionsmöglichkeiten variieren stark. In der Vergangenheit waren dies Agroforst- oder Branchenkonsolidierungsprojekte in Bereichen wie der medizinischen Pflege oder von Lebensmittellaboren oder (etwas greifbarer) Güterwaggons, die dafür Sorge tragen sollen, Dinge des täglichen Lebens mehr auf den Schienen als auf der Straße zu transportieren. Zur Vorstellung der Produkte gehört ebenso die transparente Aufklärung über Chancen, Risken und Kosten. All diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die angebotenen Deals zu unseren KundInnen passen. Es folgt die Vorbereitung von Zeichnungsunterlagen, das Versenden dieser an die KundInnen und hinterher an unsere Produktpartner.
Schritt #4: Laufende KundInnenbeziehung
Wir kommen nun zu Phase 2 in der Zusammenarbeit mit unseren KundInnen: Die laufende KundInnenbetreuung. Welche Aufgaben fallen hierunter? Wahlweise können KundInnen über avesco bei einer Partnerbank ein oder mehrere Konten eröffnen. Durch eine Vollmacht unterstützt avesco KundInnen bei der Verwaltung des Vermögens, Überweisung von Kapitalabrufen, Kontrolle von Auszahlungen und beim Liquiditätsmanagement. So wird beispielsweise das in unternehmerische Beteiligungen allokierte Kapital bedarfsweise erst über mehrere Jahre eingezahlt.
Bei größeren Vermögen können AnlegerInnen schnell den Überblick verlieren. In einer weiteren Dienstleistung, dem Vermögenscontrolling, bilden wir die Vermögenswerte der Kunden in unserer modernen Vermögensverwaltungssoftware ab, die speziell illiquide Vermögenswerte sehr gut abbildet. Reportings können jederzeit erstellt und zusammen mit den KundInnen ausgewertet werden. Zu guter Letzt ist das Team erster Ansprechpartner für Rückfragen zu den getätigten Investitionen und bildet eine Schnittstelle zwischen den AnlegerInnen und Produktpartnern.
Übrigens: Diese Phase der KundInnenbeziehung kann quasi ewig weiterlaufen. Da die Investments unterschiedliche Laufzeiten haben, wird immer wieder Kapital frei, für welches das Team dann neue Investitionsvorschläge vorbereitet, die mit den KundInnen besprochen werden.
Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Neben der aktiven Beziehung zu unseren KundInnen treibt das Wertpapiercontrolling-Team auch Projekte voran, die alle Aufgaben rund um die KundInnenbeziehung nachhaltiger und digitaler gestalten sollen. So ist bereits der Zugang zur Vermögensverwaltungssoftware durch den Browser oder über das IPhone als App möglich. Neueste Reports aus der Software können an die Postbox der KundInnen gesendet werden. Weitere Schritte, wie ein sicherer Kundenbereich und komplett digitales Onbaording stehen auf der Agenda. Immerhin kann schon ein Teil der Investitionsmöglichkeiten über einen digitalen Dienstleister unterschrieben werden.
All das spart eine Menge Papier, welches früher eine Menge Platz im Büro in Form von Aktenordnern eingenommen hat – das Team achtet aber auch darauf, dass die Deals selbst nachhaltig sind. Das bedeutet, dass diese mindestens ökologische, ökonomische oder soziale Potenziale erhalten, wenn nicht gar neu erschaffen müssen.
Ein konkretes Beispiel: Der Deal rund um die Eisenbahn-Güterwaggons. Laut dem statistischen Bundesamt wurden im Jahr 2020 etwa 320,1 Mio. Tonnen Güter über den Schienenverkehr befördert. Hierbei handelt es sich sowohl um den innerdeutschen, als auch den grenzüberschreitenden Verkehr, sowie den Durchgangsverkehr (vgl. hier). Zum Vergleich: Der Straßengüterverkehr brachte es 2020 auf stolze 3,2 Mrd. Tonnen – allein im Inlandverkehr. Dass es hier enormes CO2-Einsparungspotential gibt, stellte zuletzt eine Studie der TU Berlin im Herbst 2020 heraus, nach welcher „ein Drittel der gesamten CO2-Emissionen des Straßengüterverkehrs durch eine Verlagerung auf die Schiene eingespart werden könnte“. Die WissenschaftlerInnen stellten heraus, dass so jährlich bis zu 16 Millionen Tonnen CO2 weniger in die Atmosphäre gelangen würden. Um sich diese enorme Menge vorstellen zu können, hilft es vielleicht zu wissen, wie viele Kilometer mit dem Auto gefahren werden können, um allein eine Tonne CO2 zu emittieren: 5000 Kilometer (vgl. hier). Mit dem Zug können indes 450.000 km zurückgelegt werden, um auf die gleiche Menge CO2 zu kommen. Eine Investition in den Ausbau der Güterwaggons zahlt also auf nachhaltige Potenziale ein.
Technisch versiert, Detailverliebt und Kommunikativ
Den klassischen Arbeitsalltag gibt es im Wertpapiercontrolling bei uns nicht. Vielmehr stehen jeden Tag andere Tätigkeiten, Anfragen und Projekte an, die sich das Team aufteilt. Und wer sind nun eigentlich die Menschen hinter dem Wertpapiercontrolling-Team?
Stephan Niedrig, Teamleiter Wertpapiercontrolling
Stephan ist studierter Volkswirt und hat sich im Master auf die theoretische Welt der Makroökonomie konzentriert. Einem Praktikum in der Vermögenkundenbetreuung bei einer Bank folgte eine Werkstudententätigkeit beim Deutschen Sparkassenverband in der Abteilung Volkswirtschaft. Seit 2015 ist er schließlich bei avesco im Wertpapiercontrolling tätig. Mit wachsender Erfahrung stieg auch die Personalverantwortung bis hin zur Teamleitung. Aktuell sucht Stephan händeringend nach einer Verstärkung für das Team. In einer weiteren Funktion ist Stephan im Portfoliomanagement tätig. Zu den Tätigkeiten im Wertpapiercontrolling gehört die gesamte Palette des Dienstleistungsangebots. Kein anderer kennt die Kundenportfolios und die Unternehmensabläufe so wie er, deswegen sorgt Stephan dafür, dass das Wertpapiercontrolling eine jederzeit gut geölte Maschine ist.
Alexander Socorro, Werksstudent Wertpapiercontrolling
Nach Abschluss seines Studiums der Betriebswirtschaft und mehreren Tätigkeiten im Bereich Finance & Vermögensverwaltung fing Alexander bei avesco im Wertpapiercontrolling als Praktikant an. Mit Beginn seines International Finance Masterstudiums wurde er vom Praktikanten zum Werksstudenten und unterstützt seit jeher Stephan bei jeglichen Projekten und Aufgaben.
Das Zusammenspiel von Nachhaltigkeit und Finance macht avesco für Alexander zu einem idealen Arbeitgeber und als Student weiß er die Flexibilität der Arbeitszeitgestaltung besonders zu schätzen. Wenn neben Studium und Arbeit noch Zeit bleibt, dann steht Alexander entweder auf dem Fußball- oder Tennisplatz.
Zufrieden mit ihrer Arbeit sind die beiden übrigens erst dann, wenn die Fülle an täglichen Aufgaben gestemmt wurde, denn viele Aufgaben sind recht kleinteilig und verlangen Augenmaß, Detailorientiertheit, Pragmatismus und das Verständnis technischer Sachverhalte. Ein bisschen kann man die Arbeit im Wertpapiercontrolling mit „der guten Seele im Hintergrund“ vergleichen, die vieles erledigt, was nach vorne hin nicht unbedingt sichtbar wird. Umso mehr freut sich das Team natürlich darüber, wenn die KundInnenbeziehungen zufriedenstellend anlaufen, Deal-Partner und KundInnen zusammenpassen und es von beiden Seiten positives Feedback gibt.