Emmi – grüner Weg des weißen Goldes

Die Emmi AG ist einer der rund 60 nachhaltigen Hidden Champions im Sustainable Hidden Champions Equity Fonds (SHC-Fonds). In unserem Blog stellen wir Ihnen diese beeindruckenden Unternehmen, sowohl in Form von Interviews als auch durch exklusive Einblicke in die Firmengeschichte, vor.

Nachhaltige Milchverarbeitung: Emmi macht es vor

Milch ist aus den Küchen vieler Menschen nicht wegzudenken. Wir trinken sie morgens in unserem Kaffee oder essen sie verarbeitet in Form von Käse. Doch was bedeutet dieser Konsum für unsere Umwelt? Laut der Food and Agriculture Organization (FAO) der UN entfallen 2,7 % der weltweit verursachten Emissionen auf die Milchproduktion. An dieser Stelle knüpft Emmi an. Das Schweizer Unternehmen hat das Einsparungspotential seiner Branche erkannt und setzt sich für eine ökologische und soziale Umstrukturierung der Milchwirtschaft ein.

Zwei ältere FRauen stehen in einem Käseladen hinter der Theke. Sie lachen in die Kamera. Im Vordergrund sind viele Käsestücke gestabelt.
Foto: Emmi AG

Emmi ist der größte Milchverarbeiter in der Schweiz. Das Unternehmen verkauft Molkereiprodukte, Käse, Frischprodukte, Frischkäse sowie Pulver und Konzentrate. Die Produkte werden von Emmi selbst entwickelt, produziert und vermarktet. Mit einer breiten Produktpalette ist Emmi nicht nur auf dem heimischen, sondern auch auf dem internationalen Markt zuhause Rund 50 % der Umsätze werden auf dem Heimatmarkt erzielt und rund 50 % international.

Emmi: Unternehmen mit langer Tradition und Vorreiterrolle bei der Nachhaltigkeit in der Milchwirtschaft

Die Gründung der heutigen Emmi AG geht auf das Jahr 1907 zurück: 62 milchbäuerliche Genossenschaften gründeten am 9. Februar 1907 den Zentralschweizerischen Milchverband Luzern (MVL). Die Marke „Emmi“ wurde erstmalig 1947 verwendet – in Anlehnung an die Gemeinde Emmen. 1993 wurde das Unternehmen Emmi AG gegründet, das sich bereits 2002 zur Nummer 1 der Schweizer Milchwirtschaft entwickelt hat. Im Jahr 2016 setzte sich Emmi konkrete Nachhaltigkeitsziele und arbeitete mit dem WWF Schweiz an seiner Nachhaltigkeitsleistung. 2020 hat das Unternehmen eine Vorreiterrolle inne bei den Nachhaltigkeitsstandards („swissmilk green“), die für die Schweizer Milchwirtschaft gelten. Konkret heißt das: Neun von zehn Litern Milch (93 %), die von Emmi in der Schweiz verarbeitet werden, stammen heute aus nachhaltiger Herstellung.

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Emmis ambitionierte Ziele: Reduktion der CO2-Emissionen um 60 % bis 2027

Für Emmi ist die ökologische Nachhaltigkeit ein Kernthema: Das Unternehmen hat sich verpflichtet, seine direkten CO2 -Emissionen bis 2027 um 60 % zu senken (Scope 1 und 2). Ein ambitioniertes Ziel. Denn die Milchverarbeitung benötigt viel Energie für das Erwärmen und Kühlen, Pumpen und Homogenisieren. Da sich an den Produktionsabläufen nur wenig verändern lässt, sieht Emmi die größte Stellschraube in der Beschaffung der Energie aus regenerativen Quellen. Das bedeutet: keine Investitionen in Technologien, die fossile Energieträger benötigen und mehr Bezug von nachhaltig gewonnenem Strom.

Bis spätestens 2050 möchte der Schweizer Marktführer seine CO2-Reduktionsziele auf die gesamte Wertschöpfungskette ausweiten und verfolgt ein Netto-Null-Ziel – die Vision: netZERO. Das heißt, Emmi will 2050 CO2-Neutralität erreichen. Außerdem sollen Verpackungen zu 100 % recyclebar sein und die Menge an Abfall und Lebensmittelverschwendung halbiert werden. Zusätzlich will Emmi den Frischwasserverbrauch reduzieren; in wasserarmen Risikogebieten verpflichtet sich das Unternehmen den Frischwasserverbrauch seiner Betriebe um 50 % zu reduzieren, in den restlichen Ländern soll die Reduktion 15 % betragen.

Mit ihren Geschäftstätigkeiten zahlt die Emmi AG auf die folgenden Sustainable Development Goals (SDGs) ein – die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung:

SDG 08 - menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Emmi liegt mit ihrer Entlohnung der Milchlieferanten über dem Branchendurchschnitt, unterstützt die Landwirte bei der Umstellung auf eine nachhaltige Produktion und gewährt ihnen Abnahmesicherheit bei Milchüberproduktion. Die überschüssige Milch wird von Emmi im Ausland verkauft.

SDG 12 - nachhaltige/r Konsum und Produktion

Das Unternehmen treibt die  nachhaltige Entwicklung der Schweizer Milchindustrie voran. Emmi hat sich für den Schweizer Markt das Ziel gesetzt, bis 2027 seine direkten CO2 -Emissionen um 60 % zu senken.

SDG 15 - Leben an Land

Emmi trägt wesentlich zur Entwicklung des Schweizer Branchenstandards für Milch bei. Dieser enthält u.a. folgende Anforderung zur Verwendung von Sojaschrot: „Sojaschrot, der an die Milchkühe verfüttert wird, muss nachweislich aus nachhaltigem Anbau stammen.“ Weiterhin umfasst der Standard ein Kriterium zur Biodiversität.

Emmi AG | Branche: Nahrungsmittel | Gegründet: 1907/1993 | Mitarbeitende 2021: > 9.000 | Artikel veröffentlicht: aktualisiert im Juli 2022 (erstmals veröffentlicht September 2020)